Sonntag, 31. Oktober 2010

Wonnekillerwort "sollen"

Es gehört zur gleichen Bedeutungsgruppe wie "verpflichtet sein", "müssen", dieses leidige Verb sollen. Egal ob man seine Hausaufgaben machen oder rote Lippen küssen soll, es schwingt immer ein gewisser Zwang mit. Zwar ein nicht ganz so rigoroser wie beim "verpflichtet sein" und "müssen", aber immerhin. Darum nimmt man das Verb "sollen" meist eher ungern in den Mund, ersetzt es zuweilen durch "dürfen", wie etwa, wenn die Bedienung fragt, ob sie dem Gast noch ein Bier bringen darf.
Außerdem wird mit "soll" gern eine Vermutung umschrieben. Auch das ist nicht gerade der Wonne zuträglich, dieses "nix Genaues weiß man nicht", das mitschwingt, wenn man hört "Er soll gesagt haben ...", "Das soll geschehen sein".

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