Mittwoch, 24. Juni 2009

Ein Euro pro Minute

"Nicht mehr als ein Euro pro Minute" sollte für Wellness-Behandlungen wie Kosmetik, Massagen, körperliches oder mentales Training verlangt werden meint der Vorsitzende des Deutschen Wellness Verbandes Lutz Hertel in einem Interview, das die Augsburger Allgemeine am 7. Mai 2009 abgedruckt hat. Wo mehr verlangt wird, handelt es sich schon eher um Wellnepp als um Wellness. Aber ein Euro pro Minute ist auch schon ganz schön happig für das erkaufte Wohlbefinden, wenn es sich denn überhaupt einstellt.

Durchschnittlich 2,6 Tage dauert der durchschnittliche Wellness-Urlaub konstatiert dann die Interviewerin Barbara Hinzpeter in dem Artikel und Hertel weiß:
"Deshalb neigen die meisten dazu, möglichst viel in diese kurze Zeit hineinzupacken und hüpfen von einer Sauna in die andere, hetzen vom Nordic Walking zur Kosmetik ..."

Derart betriebene Hatz nach dem Wohlsein artet leicht in genau das aus, vor dem man eigentlich fliehen wollte: puren Stress.
Erbaulicher und wonnevoller mag da eine kleine Verschnaufpause sein, die man sich just dann gönnt, wenn man etwas Erholung nötig hat: Ein spontaner Schwimmbad- und/oder Saunabesuch nach einem trüben, anstrengenden Tag; ein kleiner Spaziergang, eine Laufrunde oder ein Fahrradausflug; oder auch einfach nur mal Aufstehen vom Schreibtisch und sich ein paar Lockerungsübungen und/oder etwas frische Luft gönnen. Eine solche Auszeit statt eines vollgepackten Wellnessprogramms in einer Wellnessoase, zu der man zumeist noch eine stressige Anfahrt in Kauf nehmen muss, kann Geldbeutel und Nerven schonen und einen nicht minder regenerativen Effekt haben. Es lebe die Wonne!

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